Chipshersteller Lorenz zieht nach Offenbach

Frankfurter Allgemeine Rhein-Main Zeitung | 31.07.2024
Von Markus Schug

Lorenz Snack-World wird Mieter im „LeiQ“ / Rathauschef Schwenke: Aufwertung für Kaiserlei

Auf der Suche nach einem zum eigenen Nachhaltigkeitskonzept passenden neuen Standort ist das Familienunternehmen Lorenz Snack-World offenbar in Offenbach fündig geworden. Voraussichtlich im Dezember 2025 will der für seine Chips und Flips, Salzstangen und Nüsse europaweit bekannte Hersteller von Knabbereien, der seine Zentrale bisher in Neu-Isenburg hat, seinen Hauptsitz, also Verwaltung nebst Produktentwicklung, ins Kaiserlei-Quartier verlegen, wo man laut Mitteilung vom Dienstag als erster Mieter für Bauteil B des gerade erst fertiggestellten Bürohauses „LeiQ“ einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet hat.
Dies sei der „ideale Standort“ und die energieeffiziente Gebäudetechnik passe „perfekt zu unserem ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen“, ließ Lorenz-Geschäftsführer Philipp Schmoll in einer gemeinsam mit dem Hamburger Immobilienunternehmen HT Group und dem Projektentwickler, der Adolf Lupp GmbH, veröffentlichten Erklärung wissen.

Aus Sicht von Lorenz, einem 1989 gegründeten Privatunternehmen mit derzeit weltweit mehr als 3000 Beschäftigten in verschiedenen Niederlassungen und an mehreren Produktionsstandorten, sei es nur konsequent, „dass wir nun in eine Leed Gold und Wired Score Platin zertifizierte Immobilie ziehen“. Im Bauteil A des verkehrsgünstig gelegenen Gebäudes, das sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtviertel Hafen befindet, ist bereits die Europazentrale des auf Wärme- und Kältetechnik spezialisierten dänischen Unternehmens Danfoss untergekommen. An Lorenz sollen laut Lupp und HT Group in dem über sieben Etagen verfügenden und vom Frankfurter Büro Holger Meyer Architektur entworfenen Haus mehr als 4500 Quadratmeter Bürofläche vermietet werden. Der Abschluss des Vertrages mit Lorenz bestätige die „Attraktivität des ,LeiQ’“, so die Projektpartner, die am Nordring auf einem Areal, auf dem einst eine Teerfabrik stand und später Lagerflächen zu finden waren, einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten, öko-zertifizierten und CO2-neutralen Vorzeigebau realisiert haben.

Von einem guten Tag für Offenbach und einer Bestätigung für das gesamte Kaiserlei-Konzept sprach Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) in einer ersten Reaktion auf die Umzugspläne der Lorenz-Snack-World-Gruppe, die sich den Standort quasi selbst ausgesucht habe, weil er in vielerlei Hinsicht überzeugend sei: Das Kaiserlei-Quartier biete nicht einfach nur „noch mehr Büroraum“ für das Rhein-Main-Gebiet. Vielmehr sei man Vorreiter beim CO2-neutralen Bauen. Darüber hinaus überzeuge beim Bürohaus „LeiQ“ das nachhaltige Betriebskonzept. Diese Strategie werde auch bei anderen Projekten wie dem Holzhybridhochhaus „Namu“ und dem „Mainsquare“ verfolgt. Dass fortan der Knabbergebäckproduzent seinen Hauptsitz im Kaiserlei-Viertel haben werde, sieht Schwenke als Auszeichnung für „das Premium-Gewerbegebiet“. Zum Masterplan Offenbach 2030 gehöre, möglichst viele neue Unternehmen unterschiedlicher Größe, wie etwa Samson und Biospring, anzusiedeln. Außerdem – und dies sei ein „charmantes Image-Detail“ – werde der Name der Stadt, wenn die Chipstüten erst einmal neu beschriftet seien, über die Supermärkte in aller Welt bekannt gemacht. Was der Umzug für Neu-Isenburg bedeutet, wurde von dem Unternehmen am Dienstag nicht kommuniziert; Anfragen blieben unbeantwortet. Die Stadt bedauere den Wegzug, so Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein (SPD). Leider habe sich das Unternehmen, mit dem man regelmäßig im Austausch gewesen sei, für Offenbach entschieden.

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Offenbach: HT Group und Lupp vermieten rund 4.500 m² Bürofläche an Lorenz Snack-World

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Lorenz Snack-World mietet 4.500 m² im Offenbacher Leiq